Otto John war ein deutscher Jurist und Geheimdienstmitarbeiter. Er wurde am 19. März 1909 in Fulda geboren und verstarb am 23. Januar 1997 in München.
John war von 1954 bis 1962 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, dem deutschen Inlandsgeheimdienst. Während seiner Amtszeit machte er sich einen Namen als entschlossener Kämpfer gegen den Kommunismus.
Im Jahr 1962 geriet John im Rahmen des so genannten "Gehlen-Komplexes" in die Schlagzeilen. Es wurde bekannt, dass er Informationen über die Zusammenarbeit des Bundesnachrichtendienstes (BND) mit ehemaligen NS-Verbrechern an den damaligen Bundesinnenminister Ehard weitergegeben hatte. Dies führte zu einer politischen Krise und John wurde entlassen.
Später schloss sich John der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) an und kandidierte bei den Bundestagswahlen 1969 sogar für die Partei. Er wirkte dort jedoch nur kurze Zeit mit und trat schon 1971 aus der NPD wieder aus.
Otto John schrieb mehrere Bücher, unter anderem über seine Erfahrungen im Bundesamt für Verfassungsschutz und seine politischen Ansichten. Er sorgte auch in späteren Jahren immer wieder für Kontroversen, zum Beispiel durch seine Unterstützung der radikalen Rechten.
Insgesamt bleibt Otto John eine umstrittene Figur in der deutschen Geschichte, der sowohl als engagierter Kämpfer gegen den Kommunismus als auch als Mitwisser von Verbindungen zwischen dem BND und NS-Verbrechern in die Geschichtsbücher eingegangen ist.
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